Praxismaterial zum Thema "Singen im Alter"
Hier finden Sie eine Auflistung verschiedener Praxismaterialien zum Thema "Singen im Alter", die von Musikgeragoginnen und Musikgeragogen rezensiert wurden. Wenn Sie Empfehlungen ergänzen möchten, nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.
Die Sammlung ist in den Kategorien "Praxisbuch" (z. B. mit Stundenbildern), "Chorbuch" und "Liederbuch" jeweils alphabetisch sortiert.
Eine Übersicht von Dr. Franz Joesef Ratte und Prof. Dr. Kai Koch mit empfehlenswerter Chorliteratur für Seniorenchöre finden Sie hier als PDF-Datei (Stand: Mai 2020, Projekt für das "Handbuch Seniorenchorleitung").
Kategorie Praxisbuch
Auch wenn es bei der Seniorenchorarbeit sicherlich nicht primär um die Aneignung musikalischen Fachwissens geht, kommt es hin und wieder sicherlich vor, dass Chorsingende und Chorleitung aneinander “vorbeireden”, weil man sich gegenseitig nicht versteht. Der Autor Andreas Lamken stellte sich mit diesem günstigen Taschenbuch genau diesem Phänomen und hat ein günstiges und kompaktes Büchlein (DinA6) geschrieben, in dem alle musikalisch-“wichtigen” Begrifflichkeiten kurz und prägnant erklärt werden. Alle die sich gern ein chorpraktisches Grundwissen anlesen möchten, kommen hiermit sicher auf ihre Kosten.
(Rezension von Kai Koch)
3,95€, Prospect Studio-Label-Verlag
08.01.2016
Die Autorin Rita Kirchwehm, die sich sich als Lehrerin im Alter von 65 Jahren noch in Berlin im Rahmen der berufsbegleitenden Weiterbildung “Musikgeragogik” zur Musikgeragogin qualifizierte, leistet mit ihrer Veröffentlichung einen sehr praxisnahen und gelungenen Beitrag zur musikgeragogischen Praxisliteratur. Auch wenn der Preis des Buchs auf dem ersten Blick abschreckt, ist “Ich hab noch einen Koffer in Berlin” eine sehr lohnenswerte Anschaffung! Neben einer inhaltlichen Einführung - auch zur musikalischen Arbeit mit demenziell veränderten Menschen - stellt sie eine Auswahl von “Sternstunden” zusammen, die im Ganzen oder in Teilen für die eigene Arbeit genutzt werden können. Die Ideen sind musikgeragogisch vielfältig und knüpfen durch Lieder, Tänze, Geschichten und Gedichte an die Lebenswelt der Zielgruppe an und geben viele Möglichkeiten zur Biografiearbeit. Die Praxiserprobung zeigt sich sich in den kreativen Stundenverläufen, die sehr klar beschrieben sind, an den schönen Musizierangregungen und den gut singbaren Tonlagen der Lieder. Besonders lohnenswert sind die beiliegende Audio- und Daten-CD, sodass das ganze Material für die eigene Praxis genutzt und bearbeitet werden kann. Das Buch ist sowohl für erfahrene MusikgeragogInnen als auch für die Arbeit des sozialen Dienstes eine große Fundgrube mit sehr vielen schönen Anregungen zur musikalischen Arbeit in Alteneinrichtungen. Die Ideen bereiten den Anleitenden und den SeniorInnen große Freude; man spürt die Erfahrung und die Praxisnähe der Autorin - eine absolut empfehlenswerte Sammlung!
(Rezension von Kai Koch)
49,90€, Fidula-Verlag
05.02.2017
Die Praxisbuch "Singen kennt kein Alter!" von Anke Kolodziej gibt hervorragende Anregungen für das Anleiten von Singgruppen mit SeniorInnen. Neben einem kurzen theoretischen Einführungsteil, welche Benefits das Singen im Alter mit sich bringt, gibt es auf knapp 30 Seiten eine Vielzahl von Kapiteln, die sich didaktisch mit der Umsetzung von Singgruppen beschäftigt, z. B. Repertoire und Liedauswahl (auch Biografiearbeit mit einem Fragebogen, der online kostenlos als Download zur Verfügung steht), Vorbereitung (Planung, Verlauf, Raumgestaltung) und methodisch-didaktische Aspekte (Aufwärmen der Stimme, Tipps zum Anleiten, zum Vorsingen, zur instrumentalen Begleitung, variable Gestaltung, Phrasierung von Singstunden, methodische Abwechslung u. v. a. m.).
Das Buch schließt mit 5 exemplarischen fertig-ausgearbeiteten Singstunden zum Thema Namen, inkl. einer Literaturliste mit Namensliedern (unterschiedliche Genres von Kirchenlied, Volkslied über Operette bis hin zur Popularmusik verschiedener Zeiten). In den Stundenbildern sind viele nette aktivierende Ideen, die sich gut auf andere Kontexte übertragen lassen: Gesprächsimpulse, Kreisfragen, Sprichwörter, Aktivierungs-Rätsel, Einsatz von Instrumenten zur Textuntermalung, Liedgestaltung u. v. a. m.
Die Veröffentlichung richtet sich an alle Berufsgruppen, die im Bereich Betreuung und Aktivierung von SeniorInnen arbeiten (ambulante Betreuung, (teil-)stationäre Einrichtungen, Singkreise in Kirchengemeinden u. v. a. m.). Der Mut machende Ansatz und die vielen hervorragenden Tipps lassen dieses Buch auch für Angehörige oder Ehrenamtliche hilfreich werden, selbst wenn kaum musikalische Vorerfahrungen vorhanden sind. Nach der Lektüre kann man viele Fallstricke sicherlich umgehen und wird für die vielen Besonderheiten musikgeragogischer Singangebote sensibilisiert sein.
Das Druckbild und die Gestaltung des Buchs sind sehr ansprechend umgesetzt und machen beim Lesen große Freude; auch zum Nachschlagen oder Querlesen ist es aufgrund der Übersichtlichkeit und des Fettdrucks wesentlicher Inhalte sehr gut geeignet.
Dieses Büchlein ist als Einstieg und als didaktische Grundlage äußerst empfehlenswert und kann auf einfach Art und Weise zur Qualität von Singangeboten für ältere Menschen beitragen - ein Mutmach-Buch für (zukünftig) Anleitende par exellence. Sowohl AnfängerInnen als auch Fortgeschrittene können von der Erfahrung der Autorin profitieren und den ein oder anderen Tipp mitnehmen bzw. eigentlich bereits bekannte Inhalte auffrischen. Preis-Leistung - hervorragend!
(Rezension von Kai Koch)
14,99€, Verlag an der Ruhr
10.02.2019
Wie bereits bei der Rezension zu "Singen kennt kein Alter" (Anke Kolodziej) berichtet wurde, wird auch bei dieser Publikation deutlich, dass die Autorin aus der Praxis kommt und einen gelungenen Beitrag zum Fundus des brauchbaren Praxismaterial liefert - kein Material, das im Elfenbein-Turm ausgedacht wurde. "Singen mit Senioren. Aktivierung leicht gemacht!" enthält neben den methodisch-didaktischen Vorworten einen Fundus von 48 komplett ausgearbeiteten Themenstunden für das ganze Jahr; jedem Monat sind thematisch passend vier Abläufe (inkl. Texte und Liedhinweise, allerdings ohne Notenabdruck) zugeordnet, z. B. "Frühling" und "Vögel" im März, "Sommer" und "Hände" im Juni oder "Träume" und "Sterne" im November.
Die einzelnen Singstunden sind, wie auch im Vorwort erläutert wird, sowohl für kleinere Gruppen als auch für größere Runden umsetzbar und durch die flexiblen Möglichkeiten auch bei unterschiedlichen körperliche und kognitive Voraussetzungen geeignet. Zur geistigen Aktivierung gibt es neben den Liedern als feste Bausteine auch die Kategorien "Wissenswertes" (Fragen zum Thema mit Lösungen), "Kreisfragen" (und "Einstieg", auch in größerer Runde umsetzbar), Begrüßungs- und Abschlussrituale (meist Lieder, s. Liedsammlung am Ende des Buchs) oder "Das kenn ich doch!" (Aktivierung mit Sprichwörtern). Alle Singstunden sind nach dem gleichen Schema aufgebaut, aber bieten dennoch Freiräume zur variablen Gestaltung und Ergänzung.
Auch wenn ggf. gestalterische Ideen (z. B. Kreismitte) oder andere musikgeragogische Elemente (z. B. Musikhören, Entspannung, Instrumetalspiel) in diesem Band nicht zu finden sind, bietet er durch die Fokussierung auf reine Singstunden einen Schatz verschiedener Möglichkeiten, die ohne große Vorbereitung - auch von Laien und Ehrenamtlichen mit Stimmerfahrung - umgesetzt werden können. Für die Praxis sind in der Regel Liedblätter mit Noten und/oder Akkorden hilfreich; hier sind lediglich die Texte abgedruckt, die allerdings bei souveräner Stimme und Liedkenntnis unter Umständen auch ausreichend sein können.
Durch einen "Quickfinder" (farbliche Kodierung der Monate am Seitenrand) und das wunderbare Layout ist die Gestaltung und die Übersichtlichkeit des Buchs äußerst gut gelungen. Ebenso sind alle immer wiederkehrenden Bausteine mit Symbolen versehen, die die praktische Arbeit mit dem Buch deutlich vereinfachen.
Die Vorworte gebe sehr hilfreiche Tipps zu den Benefits des Singens, zur Umsetzung der Singstunde, zur Vorbereitung und zu Gelingensbedingungen von Singangeboten für SeniorInnen.
Insgesamt ist dieses Buch ein lohnenswerter Fundus, wenn man Singstundenverläufe sucht, die schnell ohne große Einarbeitung realisiert werden können und zugleich praxiserprobt sind; Anke Kolodziej beweist erneut Qualität!
(Rezension von Kai Koch)
29,99€, Verlag an der Ruhr
12.02.2019
Die Musikgeragogin Rita Richwehm legt mit dem Buch "Sprechgesang trifft Körperklang" eine spannende Ergänzung für die musikgeragogische Arbeit vor; nach ihrem letzten Werk "Ich hab noch einen Koffer in Berlin" (2016, Fidula). In dem längeren Vorwort bzw. Theorieteil berichtet sie von den Stärken und Benefits der rhythmischen Arbeit mit älteren Menschen - größtenteils auf Basis ihrer Erfahrungen aus der Praxis und wenigen Verweisen auf (musikpädagogische) Fachliteratur. Dabei grenzt sie außerdem ihr Verständnis musikgeragogische Arbeit knapp von Zielen der Musiktherapie ab und nennt Gemeinsamkeiten. Mithilfe ihrer Ausführungen entwickelt sie ein Anforderungsprofil für Anleitende. In den Vorbemerkungen werden zudem einige Begriffe erklärt; für Einsteigerinnen und Einsteiger in diese Art musikgeragogischer Arbeit sind die Grundlagen schön zu lesen - für Weiteres müsste auf andere Literatur verwiesen werden. Dies ist jedoch nicht das Hauptaugenmerk dieses Praxisbuchs.
Bevor der praktische Teil mit vielen kreativen Spielideen zum Einsatz von Rhythmen und Bodypercussion folgt, beschreibt sie die praktischen Grundlagen zur Ausführung verschiedener Möglichkeiten der Bodypercussion (in Adaption auf die Durchführung mit älteren Menschen); sie betont, dass diese Art des Musizierens niederschwellig sei, kein weiteres Instrumentarium benötig würde und das Musizieren somit nicht zu laut wie bspw. Fellinstrumente für die Klientel sei. Des Weiteren findet sich in diesem Teil auch ein Ansatz zum Erlernen von Metrum, Taktgefühl und Pulsation für die Zielgruppe, aber auch für Anleitende, die selbst keine ausgebildeten Musikerinnen und Musiker sind - ein eigenes Umsetzen der Bewunderung der Rhythmusschulung nach Ulrich Moritz, wie die Autorin selbst schreibt (bzw. ein so genanntes "Rhythmustraining"). Es handelt sich um einen mutmachenden Einstieg, wobei nicht erwartet werden kann, dass Laien somit rhythmische Grundlagen vollends erlenen. Hier soll vor allem Lust auf die Arbeit des Praxisteils gemacht werden, dem man ohne Angst und Scheu begegnen darf.
Im Praxisteil selbst finden sich viele Ideen, die in drei Kategorien aufgeteilt werden:
- Warmups (z. B. Klatschspiele, Sprechspiele und rhythmische Bewegungsspiele)
- Begleiten von Liedern mit rhythmischen Bewegungen und/oder Körperklängen (einstimmig, Kanons)
- Rhythmicals (ein- oder mehrstimmig)
Inhaltlich sind die Titel eine bunte Mischung, die von kecken Sprüchen, über Sprichwörtern, Alltagssituationen, Kinderliedern, Volksliedern, Tages- und Jahreszeiten bis hin zu Verabschiedungen reicht. Am Ende des Buchs finden sich eine Literaturliste, ein Glossar und Kopiervorlagen der Sprech- und Liedtexte in Großschrift.
Fazit: Rita Kirchwehm setzt kreative Ideen mit größtenteils bekannten Stücken um. Sie textiert viele Lieder neu und erklärt verständlich schöne rhythmischen Gestaltungen (Singen, Sprechstücke, Bewegungen oder Begleitung von Musik-Aufnahmen). Die Umsetzungen sind aus der Praxis entstanden bzw. dort erprobt und benötigen wenig Vorbereitungszeit, wenn man die Abkürzungen der Bewegungen/Klänge verinnerlicht hat. Die Auswahl ist inhaltlich meist niederschwellig, aber sicherlich für die Zielgruppe auch eine koordinatorische bzw. rhythmische Herausforderung; verschiedene Schwierigkeitsgrade werden hier bedient. "Sprechgesang trifft Körperklang" ist sicherlich kein umfassend grundlegender Ansatz, aber eine Fundgruppe kreativer Ideen, die für die eigene musikgeragogische Arbeit hin und wieder genutzt werden können, wobei sich vieles auch durchaus mit Kindern oder anderen Gruppen umsetzen lässt. Es soll Lust auf diese Art des Musizierens gemacht - und das gelingt ihr. Mit einem Augenzwinkern und der Freude auf kleine Herausforderung kann mit dieser Veröffentlichung etwas Abwechslung in musikalische Gruppenstunden gebracht werden.
(Rezension von Kai Koch)
24,90€, Fidula
19.03.2020
Kategorie Chorsammlung
Der "Bayrische Landesverband für Heimatpflege e.V." bietet kostenlos zum Download rechtefreies Notenmaterial an, das partiell auch für Seniorenchöre geeignet ist. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Anbieters.
(Empfehlung von Andreas Braßat)
11.04.2019
Das Buch von Björn Griesheimer stellt eine kleine, aber feine Sammlung von Weihnachtsliedern aus aller Welt dar. Interessant ist das Spektrum verschiedener Besetzungsmöglichkeiten. Gerade die Männerstimmen sind häufig zusammengefasst oder eine Solostimme steht beispielsweise über einem zweistimmigen Chorsatz. Dies macht es möglich, dass auch bei Stimmenmangel immer ein passendes Lied gefunden werden kann. Interkulturelles Singen wird dadurch auch beim Seniorenchor ermöglicht. Ein Plus sind die Aussprachehilfen, die jeweils unten an der jeweiligen Liedseite in Lautschrift beigefügt sind. Sehr zu empfehlen, wenn das weihnachtliche Liedrepertoire erweitert werden oder auch Besetzungen variiert werden sollen oder müssen.
(Rezension von Heike Bandner-Wappler)
ab 16,90 (20 Stück), Carus-Verlag
11.03.2016
In diesem wirklich günstigen Chorband finden sich, wenn auch nicht besonders aktuell, einige gut machbare Chorsätze in verschiedenen Besetzungen. Nicht alle Lagen sind für Seniorenchöre machbar, aber für den Anschaffungspreis kann man sehr zufrieden sein. Auf der Homepage des Strube-Verlags können das Inhaltsverzeichnis und Notenbeispiele als PDF eingesehen werden. Ein Blick auf die Homepage und das Abwägen, ob sich das Buch für den eigenen Seniorenchor eignet, lohnen sich!
(Rezension von Kai Koch)
20 Exemplare: jeweils ab 8,50€, Strube-Verlag
29.08.2016
Der Arrangeur und Chorleiter Michael Betzner-Brandt, der den Rock- und Pop-Seniorenchor “High Fossility” aus Berlin leitet, hat seine Erfahrungen und elf tolle Arrangements veröffentlicht. In einem umfangreichen Vorwort beantwortet er viele Fragen zur Methodik, Konzeption und Besonderheiten von Rock- und Pop-Seniorenchören. Die Arrangements sind jeweils 2-3-stimmig (teils mit Soli) - Stimmlagen sind nicht vorgegeben; alle Chorsingenden können selbst entscheiden, welche Stimme sie singen können/wollen. Ein absolut lohnenswertes Chorbuch! Eine ausführliche Rezension finden Sie in der Ausgabe der “Chorzeit” (November 2015).
(Rezension von Kai Koch)
ab 9,95€, Bosse-Verlag
12.10.2015
Sing mit, bleib fit. Lieder für dreistimmigen Senioren-Männerchor im Intermelodie-Satz zum kostenlosen Download beim CV NRW; Suchpfad: Für Aktive – Untere Laufleiste „Sing mit, bleib fit“ – Literatur – Freie Noten – Männerchor. Dort sind zur Zeit 164 Sätze als pdf- und midi-Dateien gespeichert.
(Hinweis von Friedrich W. Oplen)
11.10.2018
Mit diesem Chorbuch startet der Bosse-Verlag seine neue Reihe „Bosse Seniorenchor“. Vielerorts gründen sich Seniorenchöre, Chöre die neue Wege gehen, weil sie erkennen, dass Singen im Alter, sinnvoll gestaltet, eine größere Zufriedenheit, mehr Spaß und Freude, individuelle Förderung, kurzum einen höheren „Benefit“ mit sich bringt. Gerade in einem für Senioren konzipierten Chor können ältere Menschen ihre Lebenserfahrung, ihre Gefühlswelt und auch ihre ihnen eigene Gestalt der Stimme zum Tragen bringen.
So ist der Titel dieser Choredition in mehrfacher Hinsicht zu verstehen: zum einen natürlich unter dem theologisch - liturgischen Aspekt. aber auch unter dem Blickwinkel dem Singen Tür und Tor zu öffnen. So finden wir hier ein empfehlenswertes, äußerst vielseitiges Chorbuch vor, welches aber nicht nur die angesprochene Zielgruppe der Seniorenchöre, sondern auch Kirchenchöre ansprechen, die im Seniorenspektrum angekommen sind. Gerne würde ich jeden dieser 60 Chorsätze, die Einstimmigkeit bis Vierstimmigkeit, A-cappella Sätze und Werke mit Instrumentalbegleitung (Bachs „Wachet auf“ nach BWV 645 im dreistimmigen Chorsatz und wanderndem c.f. würde für mich ein Muss sein) vorstellen, was aber den Rahmen sprengen würde. Viele Sätze machen neugierig, weil sie noch recht unbekannte, junge Bearbeiter aufweisen. Die Sätze in „Nun öffnet alle Tore weit“ bedienen sich traditioneller Satzstrukturen, greifen gregorianische Elemente auf und vermitteln teilweise auch sehr rhythmischen Beat. Einen deutlichen Raum nehmen auch Kanons ein, die sich durch Ostinati klanglich erweitern lassen. Sogar werden leichte Ausflüge in experimentelle Chormusik unternommen.
Es gibt also durchaus Herausforderndes, wie auch schnell Erlernbares in dieser Edition, die einen klar lesbaren Druck und recht gute Handhabung wegen des geringen Gewichtes aufweist. Ausführungsvorschläge sind klar beschrieben und gekennzeichnet und motivieren auch selbst zu experimentieren. Alle Sätze sind in einer für Senioren wirklich guten, gesunden und somit machbaren Tonhöhe geschrieben. Die Sätze lassen auch nach Bedarf Transpositionen in Höhe und Tiefe zu. Zu erwähnen sind die melodisch geführten Mittelstimmen, die nicht bloß als Klangfüller fungieren.
Im seinem Vorwort zum Chorbuch schreibt Henning Scherf, Präsident des Deutschen Chorverbandes e.V. von 2005 bis 2017, bewegend über seine Sängerkarriere vom Knabenchor bis zum Seniorenchor, dem er kürzlich beigetreten ist. Auch heute im Seniorenchor freut er sich auf jede Chorprobe. Hierzu kann die Reihe „Bosse Seniorenchor“ sicher beitragen.
(Rezension von Bernhard Nick; erschienen im KiMu-Heft des Erzbistum Köln)
ab 13,95€, Bosse-Verlag
19.09.2018
(Weitere Rezensionen finden Sie u. a. in "Chorzeit", "Forum Kirchenmusik" und "Musik und Kirche".)
Spätestens seit dem Erscheinen von Kai Kochs Dissertation über Seniorenchorleitung im vergangenen Jahr, in der die positiven Auswirkungen des Singens im Alter auf das körperliche Wohlbefinden und die geistig-emotionale Befindlichkeit wissenschaftlich belegt werden, ist das Thema Seniorenchorarbeit als wichtige und fordernde musikpädagogische Aufgabe in der Chorszene in den Focus gerückt. In diesem Bereich engagierte Chorleiterinnen und Chorleiter sind bei der Suche nach geeignetem Repertoire auf zeitaufwändige Recherchen in Chorbibliotheken oder auf Eigenarrangements angewiesen, weil es bisher nur wenige Chorsammlungen gibt, die die altersbedingten stimmlichen Veränderung angemessen berücksichtigen. Der Schott-Verlag hat nun mit Silberklang eine weitere, gewichtige Ergänzung zu diesen vorgelegt.
Der Band enthält 64 Chorsätze für dreistimmigen Chor (SAB), die die Autorin Jutta Michel-Becher während ihrer mehrjährigen Tätigkeit als Seniorenchorleiterin ihrem „Singkreis […] quasi auf den Leib geschneidert“ hat (Vorwort). Die einfach ausführbaren, aber z.T. sehr kreativen, originellen und spritzigen Arrangements bedienen sich angemessener Tonlagen und eingängiger Melodieführungen. Auch die Platzierung der Liedtexte unter den Noten jeder Stimme und das in Kursiva wechselnde Schriftbild aller geradzahligen Strophen tragen den Bedürfnissen der Zielgruppe Rechnung. Als Stütze für den Chor sind einfache Klavierbegleitsätze (ad lib.) hinzugefügt sowie einladende kurze Vorspiele, die auch als Zwischenspiele zwischen den Strophen verwendet werden können.
Der einheitlichen musikalischen Handschrift der Arrangements steht ein buntgefächertes Repertoire an weltlichen (39) und geistlichen (25) Titeln gegenüber, das von Kanons (9), Bearbeitungen von Madrigalen (3), Volks- und Kirchenliedern (27/20) über Beethovens Ode an die Freude und z.T. swingende Neuschöpfungen (8) bis zum Schlager reicht.
Die Autorin stellt dem Notenteil Allgemeine Tipps zur Seniorenchorprobe voran, in die sie ihre reichhaltige Erfahrung in der Seniorenchorarbeit einfließen lässt, ebenso wie in das sich anschließende Einsingkonzept, das gezielt auf die Seniorenstimme ausgerichtet ist und auch spezielle Einsingübungen enthält, die sich auf einzelne Titel des Bandes beziehen und bei deren Einstudierung unterstützend herangezogen werden können.
Jeder Chorleitende, der mit einem Seniorenchor arbeitet, sollte das Chorbuch Silberklang, zu dem der Verlag auch Chorpartituren im Großdruck und einzelne Titel für maximal 2,99 € online anbietet, im Regal stehen haben. Bei der zweiten Auflage, die es sicherlich geben wird, sollte das Geburtsjahr von Daniel Friderici um 100 Jahre zurückdatiert werden.
(Rezension von Franz Josef Ratte; zur Verfügung gestellt von der Chorzeit)
10 Exemplare: jew. 14,50€, Schott-Verlag
12.06.2018
Das Chorbuch “Weitersingen!” mit 100 Chorsätzen vom Carus-Verlag ist eines der ersten Chorbücher speziell für “Ältergewordene” - eine gute und zukunftsweisende Idee! Auch wenn das Repertoire nicht in Fülle (sehr breit gefächert) und die (Stimm-)Lagen nicht gänzlich für Seniorenchöre geeignet sind (teils zu hoch), ist das Chorbuch ein innovativer Wegweiser eines hoffentlich blühenden Marktes! Besonders gelungen und empfehlenswert sind die einführenden Texte zur Probenarbeit mit Senioren (Dieter Leibold) und stimmbildnerische Hinweise (Klaus Brecht und Erinna Kniebühler). Wir hoffen auf mehr!
(Rezension von Kai Koch)
20 Exemplare: jew. 14,50€, Carus-Verlag
10.06.2015
Kategorie Liederbuch
Beide in Ringbuchheftung erschienene Bände vom Musikverlag Monika Hildner lassen fast keine Wünsche mehr offen, wenn man nach weltlichen Schlagern aus dieser Zeit sucht. Sie können gut in Seniorensingkreisen oder -chören verwendet werden, obwohl sie nur einstimmig sind. Vom Tonumfang her sind einige, sehr wenige Lieder allerdings zu hoch. Die Begleitung ist in Akkordsymbolen aufgeführt und verlangen vom Pianisten daher an Können. Positiv zu bemerken ist, dass der Text jeweils in Großdruck auf der linken Seite steht, die Melodie mit kleinerem Schriftbild dann darunter oder auf der Seite daneben. So hat sowohl der notenkundige Sänger als auch der schlecht sehende die Möglichkeit, gut mitzusingen.
(Rezension von Heike Bandner-Wappler)
26,95€, Hildner-Verlag
11.03.2016
Dieses Liederbuch ist zwar nicht speziell für Chöre, aber kann im Rahmen der Seniorenarbeit durchaus eingesetzt werden. Eine umfangreiche Rezension von Bernhard Nick wurde uns freundlicherweise vom Erzbistum Köln zur Verfügung gestellt. Sie wurde in einer Zeitschrift im Jahr 2012 bereits veröffentlicht.
(Rezension von Bernhard Nick)
Liederbuch mit CD: 9,95€, Carus-Verlag
20.07.2015